Die Corona-Krise war nicht nur eine Pandemie, sondern auch ein weltumfassendes gemeinsames Erlebnis.

Auf fünf Kontinenten sind in den letzten Jahren ähnliche Ängste und Hoffnungen in uns erwacht, ähnliche Einschränkungen haben wir erlebt.

Es waren nicht einmal die Weltkriege, die der Erdbevölkerung eine so flächendeckende gemeinsame Erfahrung beschert hätten.

 

Unsere Erfahrungen werden im Körper gespeichert: jede Narbe, geheilter Knochenbruch, das ganze Körpergedächtnis lagert das Erlebte in uns.

Der Körper kann als Archiv gedacht werden, in dem Spuren individueller und kollektiver Erinnerungen eingraviert werden.

 

Während des ersten Lockdowns habe ich täglich meine herausgefallenen Haare gesammelt

Begonnen am 1. Tag des Lockdowns in der Schweiz, dem 20. März 2020, wuchs ein Archiv heran, das mein Körpergedächtnis veranschaulicht.

Es sind aber nicht nur meine persönlichen Erinnerungen, die gespeichert wurden, sondern auch die kollektiven, jene der Corona-Krise.

 

Es bedarf keine Kommentare, ausser das Datum:

jeden Tag des Lockdowns haben wir unterschiedlich erlebt, aber unwillkürlich verbunden durch die Ereignisse der Pandemie.

 

"Corona Call" - Ausstellung Visarte Schweiz, Wasserkirche Zürich, 2021